Im Büro der Tscheka

Auf den Tag genau - Podcast tekijän mukaan Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Ein Wesenszug von modernen totalitären Systemen besteht in der Verbreitung von Angst, die sich aus einer nur nach außen hin auf Gesetzen basierenden Gewalt speist, welche vielmehr willkürlich ist und jederzeit und überall jeden treffen kann. Auf ein neues und grausiges Niveau hob diesen Unterdrückungsmechanismus das junge bolschewistische Russland. Im Dezember 1917 wurde eine Geheimpolizei mit großen Vollmachten unter dem Kürzel Tscheka gegründet, ausgeschrieben und übersetzt lautete der Name: Außerordentliche Allrussische Kommission zur Bekämpfung von Konterrevolution, Spekulation und Sabotage. Von ihnen Zuhause, auf der Straße oder auf dem Arbeitsplatz zu einem Gespräch abgeholte Personen tendierten dazu, nie mehr wieder aufzutauchen. Von diesem Alltagsterror berichtet für die Vossische Zeitung vom 26. September 1922 die 1880 geborene Archäologin Tatiana Warscher, die später Russland verließ und sich Ausgrabungen in Pompeji widmete. Es liest Frank Riede.

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