Leserbrief zur Nacktkultur

Auf den Tag genau - Podcast tekijän mukaan Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Anfang der 20. Jahre des 19. Jahrhunderts findet die sich seit der Jahrhundertwende verbreitende Freikörperkultur einen höheren Organisationsgrad mit dem 1923 erfolgten Zusammenschluss zahlreicher FKK-Vereine zur „Arbeitsgemeinschaft der Bünde deutscher Lichtkämpfer“. Bereits 1920 hatte der erste offizielle Nacktbadestrand auf Sylt geöffnet, am Motzener See bei Berlin entstand eine regelrechte Kolonie des Nacktbadens, das auch als „Schwedisches Baden“ bezeichnet wurde. Natürlich regte sich in konservativen Kreisen auch Gegenwehr gegen die Freikörperkultur, die sich nicht nur in medizinischen und juristischen Zeitschriften oder im Feuilleton äußerte, sondern auch in den „Chat-Foren“ von vor 100 Jahren: in den Leserbriefen, die in den Zeitungen abgedruckt wurden. Beim Hamburger Anzeiger hieß die entsprechende Rubrik „Sprechsaal“, und in diesem finden wir in der Ausgabe vom 27. August eine Zuschrift, in der das Nacktbaden verteidigt wird. Rosa Leu verleiht dem alten Wanderer ihre Stimme.

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