Sturz der Regierung im Vereinigten Königreich

Auf den Tag genau - Podcast tekijän mukaan Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Nicht nur in Deutschland taumelte im Herbst 1924 die Regierung; auch in Großbritannien stand Premierminister Ramsay MacDonald mit seinem Kabinett vor dem Aus. Der erste Labour-Premier in der Geschichte des Vereinigten Königreiches hatte Pläne verfolgt, die international weithin isolierte kommunistische Sowjetunion diplomatisch anzuerkennen, woraufhin ihm die seine Minderheitenregierung bislang tolerierenden Liberalen von der Stange gingen. Allzu großer Sympathien für den Bolschewismus hielt ihn indes zumindest das Hamburger Fremdenblatt für unverdächtig und verortet die Gründe für MacDonalds Sturz in seinem Kommentar vom 9. Oktober eher in internen Rivalitäten bei den Liberalen. Kurzfristig lohnen sollte sich die Aktion übrigens für beide Parteien nicht. Als Sieger aus den vorgezogenen Unterhauswahlen ein paar Wochen später gingen die Tories hervor; schon 1929 sollte MacDonald jedoch erneut ein Minderheitenkabinett mit Unterstützung der Liberalen ins Amt bringen. Das Wort hat Rosa Leu.

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