#23 Auch so "mütend"? Wie Du nicht in der Wut stecken bleibst

Freiraum für Führungskräfte - für mehr Klarheit im Leben - Podcast tekijän mukaan Nicole Zätzsch

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„Morgens immer mütend“ titelte die Süddeutsche Zeitung am 24. März 2021. Die Mischung aus „wütend“ und „müde“ beschreibt gerade ein allgemeines Gefühl. Mütend soll das neue pandemische Kollektivgefühl sein. Mit diesem Begriff beschrieb in einem vielbeachteten Facebook-Post die Ärztin Carola Holzner, was 13 Monate Pandemie und das „politische Rumgeeiere“ bei ihr auslöst. Die Müdigkeit, das Gefühl der Erschöpfung kann ich sehr gut nachvollziehen. Mit Wut kann ich persönlich nicht so viel anfangen. In dieser Podcastfolge setzen wir uns mit der Emotion Wut auseinander. Wut ist eine Kraft – wie Wasser oder Strom. Eine Kraft, die Großes schaffen kann, aber auch zerstören kann. Wut entsteht aufgrund der Bewertung „Das ist falsch!“. Voraussetzung dafür ist, dass man selbst eine klare Position hat. In unserer Gesellschaft erlebe ich den Umgang und die Bewertung von Wut als ambivalent. Zum Teil wird Aggressivität des Managers in Verhandlungen durchaus geschätzt („jetzt hat er aber mal mit der Faust auf dem Tisch gehauen“). Zum Teil wird Wut aber auch als unkontrolliert und kindisch angesehen. Nicht von ungefähr sprechen wir abwertend von „Wutbürgern“. Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Wut kann schaden. Wenn wir nicht in der Lage sind, Wut zuzulassen, zu spüren, fällt es uns eher schwer, Position zu beziehen. Es kann schwierig sein, Grenzen zu setzen, „Nein“ zu sagen. Wenn wir allerdings cholerisch, aggressiv reagieren, können wir anderen und auch uns schaden. Der bewusste Umgang mit der Emotion ist daher hilfreich. Das gelingt uns, indem wir „Emotionsforscher“ werden, unseren Emotionen mit Neugier, Mut und Mitgefühl begegnen. Indem wir anstatt „Ich bin wütend“ sagen „Ich fühle mich wütend“ kann ich Abstand zu der Emotion herstellen. Hierzu sehr spannend Susan David in ihrem Buch „Emotionale Beweglichkeit“ und Marc Brackett in „Permission to feel“. Emotionen sind wie Tunnel: sie haben einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. So Emily und Amelia Nagoski in ihrem Buch „Burnout – Solve Your Stress Cycle”. Die zwei Autorinnen zeigen auf, wie wichtig es ist, den Stress-Kreislauf aufzulösen. Sie sprechen in ihrem Buch davon, dass wir viele Stress-Kreisläufe in unserem Körper gespeichert haben als Reaktion auf stressige Situationen. Um durch den Tunnel bis zum Ende durchzukommen und damit die Emotion zu beenden, empfehlen die Autorinnen 7 Aktionen: 1. Körperliche Bewegung – Sport, Tanzen, um die körperliche Anspannung zu lösen 2. Bewusste Atmung – tiefe Bauchatmung reguliert das vegetative Nervensystem und aktiviert den Parasympathikus 3. Positive soziale Interaktionen – ein Lächeln, ein Kompliment, Wertschätzung gibt dem Körper das Signal, das er entspannen kann 4. Lachen – lautes, echtes, unkontrolliertes Lachen löst Stressymptome 5. Umarmung – schon 20 Sekunden sorgen für einen Wechsel der Hormone 6. Weinen – the good old cry – lost emotionale und körperliche Anspannung 7. Kreative Aktivitäten – Malen, Töpfern, Stricken, Fotoalben kleben, … verändert die Hormone im Körper und entspannt. Probier es aus! Was bringt Dich runter? Wie kannst Du regelmässig die im Körper angesammelten Stress-Kreisläufe wieder auflösen? Wie kommst Du durch den Tunnel?

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