Lippenbekenntnisse - E23 - Saison 21/22

FUSSBALL MML - Podcast tekijän mukaan Micky Beisenherz, Maik Nöcker, Lucas Vogelsang

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Leute, ihr kennt das. Da ist man nur einmal kurz mit dem Glööckler Giraffengassi, einmal kurz in den Dschungel gelatscht, um mit dicken Backen lange Hälse zu suchen. Oder mal eben barfuß am Strand entlang nach El Arenal marschiert, Ballermanndeckung, um im Megapark die zweite Karriere anzuschieben. Und, hoppla, ist schon wieder Montag. Acht Uhr früh, Podcastzeit, und das Wochenende liegt noch entsprechend schwer auf der Zunge. Kein Gold im Mund, dafür aber noch den Speichel der Nacht in den Winkeln, diese Tollwut der Frühaufsteher. Nicht nur der Rest Sangria im Eimer. Aber man muss trotzdem gleich sprechen, unmittelbar hinein in die Themen des Tages. Wohl oder übel. Unbarmherzige Pflicht. Also reibt man sich das Kaffeepulver direkt ins Zahnfleisch, schiebt sich Zündhölzer unter die Lider und macht ein Gesicht wie Boris Becker am Kreditwerbebuzzer. Sieht schließlich keiner. Und den anderen geht es ja auch nicht viel besser. Die spielen ebenfalls gegen die Uhr. Am Horizont gerade erst Sonnenaufgang, im Rücken der Schrei der Makaken. Mehr Grauen als Morgen. Und die ersten Wörter versickern zwischen den Zeilen, und die ersten Gedanken torkeln flüchtig den Gehsteig hinunter. Dabei gibt es doch so viel zu besprechen. Dabei waren die Tage doch so voll mit Geschichten. Im Westend, zum Beispiel. Bei der Hertha zuhause. Wo plötzlich ein paar Enthemmte auf dem Rasen standen, um eine Botschaft zu senden. So genannte Fans in ihren eigenen Worten. Drohgebärdensprache. Eine Grenzüberschreitung im Westen der Stadt. Oder in Hamburg, wo St. Pauli erst das Wunder schaffte und dann das Derby verlor. Diagnose: Gleichgewichtsstörungen wegen zu breiter Brust. Der eingebildete Kranke, Totenkopfschmerzen. Der HSV plötzlich Pokalsiegerbesiegerbesieger. Und in Köpenick natürlich. Weil Kruse aus einer Chance zwei Tore macht und die Mannschaft nun schon Vierter ist. Es also sein könnte, dass Nina Hagen im kommenden Jahr die Champions-League-Hymne grölen darf. Ein Fußballmärchen als Rockoper. Und selbst Völler (Platz drei) hört die Signale. Und dann waren da noch die Bayern, einmotorig in der Provinz. Und die Ostwestfalen, bockstark in Frankurt. Standbeinschüsse im Abstiegskampf, Hoffnungsschimmer im Keller. Ein eigentlich geiles Programm. Alles echte Wachmacher-Themen. Weshalb wir uns natürlich am Ende doch wieder die Müdigkeit aus den Klamotten und dann ordentlich auf den Busch geklopft haben. Kerzengerade am Mikro, Augen und Münder weit aufgerissen. Drei Trommelwirbeltiere, die großen Fressen, immer hungrig nach Applaus. Drei Frühstücksdirektoren auch, tänzelnd auf dem Drahtseil. Mit wenig Netz, aber hörbar doppeltem Boden. Ein Zirkus, der dem Ganzen die Krone aufsetzt. Und damit nun, endlich, Manege frei für diese neue Folge Fussball MML!

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