Folge 288 - endloses Verlangen
Geldbewusst - Podcast tekijän mukaan Norman Dabkowski - Torstaisin
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Ich möchte dich heute einmal dazu einladen, zu beobachten, wie oft du etwas haben willst. Vielleicht kennst du das auch: Du bist der Überzeugung, du bräuchtest etwas ganz unbedingt und wenn du es dann hast, ist es doch ganz anders, als Du es dir erhofft hast und du begibst dich auf die Suche nach etwas Neuem. Ich glaube, dass wir das, was wir glauben zu brauchen sehr selten im Außen finden. Ich habe folgende Erfahrung gemacht: Wenn ich mit mir zufrieden und im Reinen bin, dann brauche ich ganz wenig im Außen. Und deshalb möchte ich Dir eine Übung vorstellen. Mache Dir einen Tag lang so oft wie möglich bewusst, dass gerade ein Verlangen nach etwas in Dir auftaucht. Dazu kannst du in deiner Wohnung, am Schreibtisch, im Bad am Spiegel oder o auch immer einen kleinen Zettel hinhängen mit der Frage: Was ist gerade mein Verlangen? Es ist für einige Menschen sehr überraschend, herauszufinden, wie viele Verlangen im Laufe eines Tages in ihnen hochkommen. Und natürlich kann sich so ein Verlangen immer finanziell auswirken. Deshalb ist es auch eine sinnvolle Übung, um bewusster mit dem eigenen Geld umzugehen. Verlangen können uns ganz schön in die Mangel nehmen. Ich finde, dass man das auch gut bei Kindern erkennen kann. Da ist zum Beispiel das Verlangen nach einem Eis, das Verlangen nach Schokolade, das Verlangen nach Chips. Man kann den Kindern förmlich dabei zusehen, wie sich ein Verlangen ans Andere reiht. Und Kinder sind auch ein guter Lehrmeister, wenn es darum geht zu lernen mit diesen Verlangen umzugehen. Und damit meine ich konkret, diese Verlangen nicht sofort zu stillen, sondern sie erstmal zu beobachten, zu ergründen, sich auch abzulenken und von dem Verlangen zu befreien. Verlangen werden meist durch einen Impuls ausgelöst. Das Verlangen nach dem Eis kann durch die Klingelmelodie des Eiswagens ausgelöst werden, der durch das Wohngebiet fährt. Das Verlangen nach einem süßen Gebäck kann durch den Duft in einer Bäckerei ausgelöst werden, wo man vielleicht nur die Zeitung kaufen wollte. Manchmal sind das regelrechte Verhandlungen, die wir dann im Geiste mit uns selber ausfechten müssen. Manchmal kostet es auch Überwindung, Entschlossenheit. Ggfs. braucht es Alternativen, ein Bewusstsein. Aber ich will auch betonen, dass so ein Verlangen auch nützlich ist. Es hält uns am Leben. Denn ohne Verlangen nach Nahrung, nach etwas zu Trinken oder nach Ruhe würden wir nicht dauerhaft leben können. Gefährlich wird es, wenn wir das Verlangen nach etwas mit einer Belohnung verknüpfen. Frei nach dem Motto: “Ich habe so hart gearbeitet, das Eis habe ich mir jetzt einfach verdient.” Dann marschiert das Verlangen sozusagen am Geist vorbei und wir setzen es direkt in eine Handlung um. Die Übung, einfach mal einen Tag lang zu beobachten, welches Verlangen auftaucht, hilft uns bewusster auf bestimmte Situationen reagieren zu können. Beobachte einmal, ob du beim Aufkommen eines Verlangens gerade ruhelos bist oder ganz entspannt und zufrieden. Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Woche.