Literaturkritik.de: Der Alte Mann und sein Werk – über Hanjo Kestings: “Theodor Fontane. Bürgerlichkeit und Lebensmusik”

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Hanjo Kesting porträtiert mit Sympathie Theodor Fontane und seine Romane Gottfried Benns Wendung über das „Pläsierliche“ in Theodor Fontanes Werk hallt noch immer nach. Der Dichter verkannte den Romancier, als er dessen wachsame, heitere Lebensfreundlichkeit als altmodisch, harmlos und bürgerlich, generös wie überheblich, als vormodern und auch vorgestrig abtun wollte. Ja, verfallene Schlösser der Mark Brandenburg nahm der Theaterkritiker Fontane auf seinen Wanderungen wahr. Er beschrieb die Landschaften sorgfältig, nachdenklich, behutsam und fantasievoll. Fontane war ein Preuße, aber nicht in wilhelminischem Sinne. Alles Prunkhafte, Pompöse, Protzige und Selbstherrliche war ihm zuwider. Der Schriftsteller dient der Kunst, aber er spricht nicht darüber. Pflichtbewusst und tüchtig war der passionierte Autor, der sich weder inszenieren wollte noch konnte oder musste. Hanjo Kesting macht in Theodor Fontane. Bürgerlichkeit und Lebensmusik besonders darauf aufmerksam. Eine Rezension von Thorsten Paprotny

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