"Mai" von Geetanjali Shree - Rezension von Miriam Seidler - Literaturkritik.de
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Emanzipation auf IndischDer bereits vor 30 Jahren geschriebene Generationenroman „Mai“ der indischen Autorin Geetanjali Shree zeigt den schwierigen Umgang mit dem kolonialen Erbe (Hördauer 14 Minuten) Das Verhältnis der Generationen zueinander ist meist kein einfaches. Vor besondere Herausforderungen wird es gestellt, wenn eine traditionelle Segmentierung der Gesellschaft die Geschlechter oder gesellschaftliche Gruppen strikt voneinander abgrenzt. Ein Wandlungsprozess ist in der indischen Gesellschaft mit der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht England 1947 angestoßen worden und auf unterschiedlichen Ebenen noch lange nicht abgeschlossen. Die indische Autorin Geetanjali Shree zeichnet die Auswirkung dieses Prozesses in ihrem bereits vor 30 Jahren erschienen Debütroman Mai nach. Die Autorin geht in ihrem Werk einen anderen Weg als viele ihrer indischen Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund der vielen in Indien gesprochenen Sprachen auf Englisch schreiben, um ein großes Publikum zu erreichen. Im Gegensatz dazu veröffentlicht Shree in ihrer Muttersprache Hindi, die ihr eine adäquatere Ausdrucksweise bietet. Seit ihr letzter Roman Tomb of Sand (Originaltitel: Ret Samadhi) mit dem International Booker Prize 2022 für den besten ins Englische übersetzten fiktiven Text Aufmerksamkeit erlangt hat, ist die Autorin ins Blickfeld der westlichen literarischen Welt gerückt. Zwar ist der ausgezeichnete Roman noch nicht auf Deutsch erhältlich, allerdings hat der Unionsverlag den 2010 von Reinhold Schein aus dem Hindi ins Deutsche übersetzten Roman Mai nun neu aufgelegt. …“ Eine Rezension von Miriam Seidler, den Text der Rezension finden Sie hier Sprecher Matthias Pöhlmann Schnitt Jupp Stepprath, Realisation Uwe Kullnick Hat Ihnen diese Rezension gefallen, mögen Sie vielleicht auch diese Sendung Kommen Sie doch einmal in unsere Live-Aufzeichnungen in München