Scheidungskinder - kleine und große…
Psychologen beim Frühstück - Podcast tekijän mukaan Annika Lohstroh, Michael Thiel - Sunnuntaisin
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Nimmt heute kaum noch jemand wahr, trifft ja auch auf viele im Umfeld zu: Scheidungskinder. Also kleine und große Trennungsopfer, die als Kinder, aber eben auch noch als Erwachsene unter der Trennung der Eltern leiden. Bei immerhin rund 33% der Ehen in Deutschland, die 2018 geschieden wurden, sieht es nicht so aus, als ob die Zahl der Leidtragenden weniger wird. Denn neben den sich Scheidenden leiden auch die Angehörigen, die Freunde und vor allem eben die Kinder, denn sie können meistens am wenigsten für die Trennung, glauben aber - je kleiner sie sind umso mehr - daran, Schuld am Ende ihres sicheren Hafens zu haben. Warum fühlen so viele Scheidungskinder schuldig? Warum geht für viele Scheidungskinder die schmerzhafte Phase besonders NACH der Scheidung erst so richtig los? Warum werden so viele Scheidungskinder NACH der Trennung zum Partnerersatz bei dem Elternteil, bei dem sie hauptsächlich leben? Was können Eltern in der Trennungsphase tun, damit ihre Kinder nicht zu sehr darunter leiden? Was sollten Eltern vor allem NACH der Scheidung tun, damit sie nicht Gefahr laufen, ihre Kinder etwa noch zusätzlich zu instrumentalisieren, zum Aushorchen zu benutzen oder als Nachrichten- und Terminvermittler zu missbrauchen? Mit "transgenerationalem Risikotransfer" bezeichnet man die Gefahr, dass ein Scheidungskind als Erwachsener sich ebenfalls wieder trennt. Stimmt das eigentlich? Fünf Regeln, die Trennungskindern helfen Niemals schlecht über den abwesenden Partner reden Kind nicht als „Spion“ instrumentalisieren 100% zuverlässig Versprechungen einhalten Zwistigkeiten zum Wohle des Kindes unter Erwachsenen austragen, nicht über das Kind Neuer Partner ist nicht „Vater-/Mutter-Ersatz“!** Wieso haben so viele Scheidungskinder Bindungsängste? Schuldgefühle und Verlustängste auch noch im Erwachsenenalter? Laut einer Längsschnittstudie von E. Mavis Hetherington, die über 20 Jahre den Lebensweg von Scheidungskindern leiden ca. 10 bis 20% der untersuchten Scheidungskinder noch bis zu 20 Jahre später an den Folgen der elterlichen Trennung. Was also tun? Trauen sich Scheidungskinder später kaum noch an Beziehungen heran? Wohl eher ja! Denn das häufigste Problem der Scheidungskinder: später eine vertrauensvolle Bindung zu einem Menschen aufzubauen. Die Angst vor einer erneuten Trennung und den damit verbundenen seelischen Schmerzen hält viele davon ab, sich bedingungslos und voller Liebe in eine neue Beziehung zu stürzen. Wir erleben in der Beratung sehr häufig Paare, in der ein Partner z.B. extrem eifersüchtig und kontrollierend ist. So sehr, dass diese Partnerschaft droht, daran zu zerbrechen. Der häufigste Grund: Trennungserfahrungen in früher Kindheit. Dort hat das Kind die Trennung so erfahren, dass es nicht liebenswert genug war, dass Vater oder Mutter bei ihm blieben, sondern es verlassen haben. Die Folge: Verlustängste, mangelndes Selbstwertgefühl und Kontrollzwang. Ist deshalb der Wunsch nach einer stabilen Partnerschaft, in der alles unbedingt anders laufen soll, als in der eigenen Kindheit, bei diesen scheidungsgeschädigten Erwachsenen ohne psychologische Hilfe oft zum Scheitern verurteilt? Beziehungen werden am Modell der Eltern gelernt. Wer konstruktives Zusammenleben, streiten und wieder versöhnen, Liebe ohne Eifersucht etc. nicht erleben konnte, wird sie später nur schwer selbst leben können. Wenn ich dann zusätzlich noch das Gefühl habe, ich bin es nicht wert, dass man mich liebt, kann ich natürlich auch nicht glauben, dass mein Partner mich wirklich lieben kann. Bindungsangst kann auch durch den Wunsch entstehen, sich nicht mehr durch eine erneute Trennung verletzen lassen zu wollen. So kann sich niemand vollkommen auf einen anderen Menschen einlassen. Wenn Euch unser Podcast gefallen sollte, freuen wir uns über Eure Bewertungen und Kommentare. Einfach auf diesen Link klicken:http://getpodcast.reviews/id/1392433517