70 Jahre Baden-Württemberg – eine Erfolgsgeschichte: Bewahren und Verändern sind gut gemischt
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Zwischen Provinzialität und hoher Lebensqualität verortet der Schriftsteller Karl-Heinz Ott das Besondere an Baden-Württemberg. Der gebürtige Oberschwabe, der in Baden lebt, sagt im Gespräch mit SWR2 über seine eigene Befindlichkeit zwischen beiden Landesteilen: „Ich habe nichts gegen Oberschwaben, aber mich drängt's nicht zurück!“. Zu den Trümpfen von Baden-Württemberg zählen für Ott die ausgezeichnete Universitätslandschaft „Oxford und Cambridge liegen hier in Heidelberg und Tübingen – und Freiburg muss sich auch nicht schämen.“ Da sei es weniger wichtig, dass das Land das Image der Provinzialität besitze: „Man gilt ein bisschen als zurückgeblieben – der Berliner möchte niemals wirklich hier sein.“ Doch wisse alle Welt auch, dass die Schulen und die Lebensqualität in Baden-Württemberg gut seien. Und Ott fügt hinzu: „Und die Landschaft ist ohnehin prächtig.“ Das schlechte Verhältnis von Badenern und Württembergern hält Ott für ein Klischee von gestern: „Die unter 40jährigen haben das Problem nicht mehr.“ Zudem müsse man differenzieren. So seien die Kurpfälzer keine Württemberger, ebenso wenig die Oberschwaben, die Hohenzollern oder die Menschen vom Bodensee. „Es ist letztlich schon komplizierter“, meint Ott. Zum Landes-Geburtstag wünscht sich der Schriftsteller Kontinuität. Seine Hoffnung: „Die Kräfte zwischen Bewahrungs- und Veränderungswillen, die immer eine gute Mischung ergeben haben, die bleiben so erhalten.“ Karl-Heinz Ott stammt aus Ehingen an der Donau. Er kam 1989 als Leiter der Schauspielmusik und Dramaturg ans Theater Freiburg und lebt seitdem in Baden. Für seine Romane, Essays und Übersetzungen erhielt Ott zahlreiche Preise.