alt-J auf „The Dream“ so lässig wie nie

SWR2 Kultur Aktuell - Podcast tekijän mukaan SWR

Mit dem unbeschwert klingenden „U & Me“ meldeten sich alt-J im Spätsommer des vergangenen Jahres nach langer Pause zurück. Ein luftiger Popsong, wohltuend in der anstrengenden Coronazeit. alt-J haben viele Jahre die Welt bereist und auf Festivals jeden Abend vor zehntausenden Fans gespielt. Sie haben Orte gesehen und Menschen getroffen, die sie ohne diese Karriere nicht kennengelernt hätten. Diesmal besingt Sänger Joe Newman die USA, benennt konkrete Orte wie das „Chateau Marmont“ auf dem Sunset Boulevard in Hollywood. Ein legendärer Ort, an dem Jim Morrison von The Doors aus dem Fenster fiel, die Rockband Led Zeppelin die Lobby mit Motorrädern durchfuhr und Schriftsteller wie Hunter S. Thompson zu den Gästen gehörten. Die Wildheit und deren Rock´n´Roll Lifestyle haben alt-J nie selbst gelebt, wohl aber wahrgenommen. Mit „The Dream“ verfestigt sich erneut ein bestimmtes Bild der Band: alt-J bleiben die Nerds der Indieszene, die Band, die auf der Straße nicht erkannt wird und die sich von Skandalen fernhält. Diesmal aber wirken sie lässiger und weniger bemüht als auf früheren Alben. Höhepunkt eines durchweg gelungenen Albums ist das fantasievoll arrangierte, groovige „Hard Drive Gold“. Wären die Tanzflächen nicht geschlossen, würde dies einer der Partyhits des Jahres in den Indieclubs werden.

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