„Die Sorglosschlafenden, die Frischaufgeblühten“ - Marthaler inszeniert Hölderlin

SWR2 Kultur Aktuell - Podcast tekijän mukaan SWR

Am Wochenende eröffnete das Hamburger Schauspielhaus die Nach-Corona-Ära mit einer Arbeit von Christoph Marthaler - der Uraufführung von „Die Sorglosschlafenden, die Frischaufgeblühten“. Geplant war die Premiere schon für Dezember 2020. Aus bekannten Gründen konnte sie nicht stattfinden. Nun aber strömten die Hamburger in den Malersaal. Endlich wieder Theater auch in der Hansestadt. Reflexionen, Gedichte, Aphorismen oder Briefe - die für den Abend ausgewählten Hölderlinsentenzen flattern aus den Körpern und Kehlen eines gestensicheren wie gedankenscharfen Marthaler-Ensembles, so unsere Kritikerin Ina Beyer. Immer wieder ergänzt auch Musik von Bach, Beethoven oder Rachmaninow die Szenen. Es sind wie immer kleine, feine, genauestens aufeinander abgestimmte Details, die zünden, so unsere Rezensentin, die gute Mischung aus Schwermut und Schelmerei. An diesem zugleich melancholischen und schwebenden Abend schauen die „Sorglosschlafenden und Frischaufgeblühten“ mit Hölderlin und durch Marthaler auf Sich, Uns, die Welt. Als optimistische Pessimisten. Mit heiterer Verzweiflung. Was für ein großer Abend im kleinen Malersaal - so unsere Rezensentin.

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