DJV-Vorsitzender Überall über Springer-Chef Döpfner: „Schwieriges parteipolitisches Engagement“
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Verstößt der Springer-Chef Mathias Döpfner gegen journalistische Grundsätze, um die Politik zu beeinflussen? Seit die Wochenzeitung „Die Zeit“ persönliche Chatnachrichten und Mails des mächtigen Medienverlegers veröffentlicht hat, ist darüber eine Diskussion entbrannt. „Dass Verlegerinnen und Verleger ein politisches Ansinnen haben, ist normal“, erklärt Frank Überall, der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands. „Die taz funktioniert inhaltlich etwas anders als die FAZ.“ Parteipolitisches Engagement sei hingegen schwierig. In dem „Zeit“-Bericht wird Döpfner zitiert, wie er dem damaligen „Bild“-Chef Julian Reichelt bittet, die FDP in der anstehenden Bundestagswahl zu stärken und eine Ampelregierung möglich zu machen. Die Äußerungen zu Ostdeutschen und Muslimen, die außerdem nun öffentlich wurden, könne man, so Überall, „durchaus als menschenunwürdig“ bezeichnen. Als Person des öffentlichen Lebens müsse Döpfner aber mit der Veröffentlichung und auch dem entsprechenden kritischen Medienecho leben. Von der „Bild“-Redaktion erhofft sich der DJV-Vorsitzende, dass sie „anständig“ mit Anweisungen von oben umgehe und sich im Notfall dagegen auflehne. „Dafür ist es wichtig, entsprechende Redaktionsstatute zu haben, um die Glaubwürdigkeit des Mediums zu retten.“