„Ein Ablenkungsmanöver“: Ungarn stimmt über LGBTQ-Gesetze ab

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„Rechtsextreme haben schon eine Gegendemonstration und Gegenkundgebung angekündigt, und da könnte es möglicherweise zu Zusammenstößen kommen, auch weil die ungarische Regierung oder Orban als Premier mit solchen rechtsextremen homophoben Umtrieben immer wieder in der Vergangenheit sympathisiert hat. Da muss man abwarten, wie die Polizei sich positioniert", sagt Keno Verseck, freier Journalist, Ungarn-Experte und Autor im Gespräch mit SWR2. Am Sonntag findet in Ungarns Hauptstadt auch der Budapest Pride statt, gefährlich sei eine Teilnahme grundsätzlich wohl nicht. Die Mehrheit der Ungarn sei wohl nicht homophob, jedoch habe sich die Zahl der Übergriffe in letzter Zeit verstärkt. Zudem hat Ungarns rechtskonservativer Regierungschef Viktor Orbán ein Referendum über das umstrittene LGBTQ-Gesetz in seinem Land angekündigt, was als Ablenkungsmanöver gewertet werden könne. “Mindestens 50 % der Bevölkerung muss an der Wahl teilnehmen, was unwahrscheinlich sein wird”, weiß Experte Verseck. Auch wenn das Referendum deshalb vermutlich wahrscheinlich ungültig sein wird, werde Orban trotzdem mit dem Ergebnis der mehrheitlich suggestive gestellten Fragen weiter Politik machen.

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