Ein narzisstischer Exzess: „Die Hand Gottes“ von Paolo Sorrentino

SWR2 Kultur Aktuell - Podcast tekijän mukaan SWR

Mit dem Film „Die Hand Gottes“ kehrt der Italiener Paolo Sorrentino ins Kino zurück, nach seinen Ausflügen in die Serienwelt. Allerdings nur halb. Denn „Die Hand Gottes“ ist von Netflix produziert und läuft nur in wenigen Kinos. Die Filmerzählung dreht sich um das Ende eines Sommers, irgendwo zwischen losem Dahinleben und Sehnsüchten. Sorrentino erzählt anekdotenhaft von einem jungen Mann, der 1986 genau 16 Jahre alt war – in dem Jahr, als Diego Armando Maradona für den SSC Neapel spielte und bei der WM in Mexiko von der „Hand Gottes“ Hilfe erhielt. Zufällig ist er also genauso alt wie Sorrentino selbst. Es wirkt verräterisch, dass Sorrentino nun auch sich selbst und seine Kindheit zum Thema seines Films macht. Ohne daran irgendetwas in Frage zu stellen oder zu ironisieren. Dieses Kino kreist wie ein sehr lauter Brummkreisel nur um seinen Regisseur. Es ist ein narzisstischer Exzess.

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