Emily Ratajkowski „My Body“: Schönheit ist keine Garantie für Macht
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„Sie versucht empathisch und einfühlsam klarzumachen, dass sich Frauen gewissen Situationen eigentlich nicht entziehen können“, sagt Caroline Jebens, Journalistin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, zu Emily Ratajkowskis Buch „My Body – Was es heißt, eine Frau zu sein“. Jetzt ist der Band mit zwölf Essays von ihr auf Deutsch erschienen. Mit 21 Jahren wurde Emily Ratajkowski über Nacht berühmt: In dem Musikvideo zu dem Song „Blurred Lines“ tanzt sie mit zwei anderen Models oben ohne. Als das Video 2013 erschien, gab es hitzige Debatten darüber, ob es sexistisch sei oder ob die Models einfach sehr emanzipiert darin auftreten. Das Model, das 2017 zur Wortführerin des sogenannten Popfeminismus wurde, glaubte damals, die Vermarktung ihres Körpers auf eine sexy Art und Weise, sei ein selbstbestimmter Akt. In ihren Essays werde deutlich, dass sie das bereue. Ihre Einstellung dazu, wie Macht und Schönheit zueinanderstehen, habe sich geändert. Später habe Emily Ratajkowski gemerkt, wie trügerisch es gewesen sei, dass sie dachte, sie könne männlichen Machtstrukturen entgehen, sagt Caroline Jebens. Ihre Essays würden aber keine festgelegten Antworten liefern: „Emily Ratajkowski hat ganz neue Fragen an den Feminismus, die sie davor nicht gestellt hatte. Ich denke, das ist die richtige Herangehensweise, wenn wir über Feminismus sprechen“, findet Caroline Jebens.