Mainzer Soziologe über „Fünf Mythen über die gesellschaftliche Spaltung“
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Die Spaltung der Gesellschaft ist ein Schlagwort, das häufig in den Medien genannt wird. Arm gegen Reich, Jung gegen Alt, Klima-Retter gegen Klima-Leugner, Pro-Israel gegen Pro-Palästina – kontroverse Diskussionen gibt es viele. Aber ist es wirklich so, dass unser sozialer Zusammenhalt in Deutschland schwindet? Dass wir nicht mehr in der Lage sind, einander zuzuhören, auch andere Meinungen gelten zu lassen und respektvoll miteinander umzugehen? Darüber spricht am Mittwochabend der Soziologe Prof. Stephan Hradil von der Uni Mainz in seinem öffentlichen Vortrag „Fünf Mythen über die gesellschaftliche Spaltung“. Zu diesen Mythen gehört seiner Meinung nach zum Beispiel der Appell an Einigkeit um jeden Preis. Er sagt, "das Problem sind selten diese Konflikte, sondern Stärke ist es, diese Konflikte zu nutzen und mit ihnen umzugehen. Solche Mythen, solche Illusionen von einer Einigkeit zu züchten, die gar nicht gegeben ist, hilft uns keinen Schritt weiter." Nötig sei , mit realistischen Blick auf die Welt zu schauen. Es helfe nicht, nur mit Menschen zu sprechen, die der geleichen Meinung sind wie man selbst, sondern "es hilft immer nur weiter, sich mit Menschen zu unterhalten, die anderer Meinung sind, und mit denen vernünftig zu diskutieren.", so Hradil.