Mehr Dialog und Herzensbildung: „Democracy will win“ von Frido Mann

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Der Buchtitel solle ausdrücken, dass es gar nicht anders sein könne, als dass die Demokratie als Staatsform im Sinne des Überlebens der Menschen den Sieg davon trüge. Und gegen die Kräfte, die dagegen gingen, müsse man eben unbedingt Widerstand leisten, betont Frido Mann, Theologe, Psychologe, Enkel von Thomas Mann und Autor des Buches „Democracy will win“. Wir Deutsche hätten unsere Demokratie Amerika zu verdanken. Und es sei schon interessant, dass genau in der Zeit, in der bei uns in Westeuropa die Demokratie erstarkte, umgekehrt in Amerika, besonders seit dem Vietnam-Krieg, ein Niedergang des demokratischen Systems zu verzeichnen gewesen sei. „Auch ein Missverstehen dessen, was eigentlich in der Verfassung gemeint war, nämlich eine Balance zwischen Freiheit und Verantwortung für die Gemeinschaft, mehr zugunsten einer Freiheit, das jeder machen konnte, was er wollte", so Mann. Das habe man bei der Präsidentenwahl 2016 gesehen, aber glücklicherweise sei es zur letzten Präsidentenwahl anders gelaufen. Herzensbildung sei ganz entscheidend für die Stärkung der Demokratie. Es gehe um Sachwissen aus der Geschichte, wie sich Menschen verhalten hätten, aber auch ein menschliches Wissen, dass wir alle bräuchten. „Denn Demokratie sind wir ja alle. Demokratie wird uns nicht geschenkt, das ist kein Dienstleistungssystem“, so Mann. Frido Manns Buch „Democracy will win: Bekenntnisse eines Weltbürgers“ erscheint in dieser Woche. Ein Buch über die Erfahrungen, die Frido Mann gewonnen hat im Zusammenhang mit einer Vortragsreise durch die USA. Eine Reise, die Mann antrat, nachdem die Bundesregierung 2018 das berühmte Exilhaus im kalifornischen Pacific Palisades von Thomas Mann erworben hatte, um daraus eine Begegnungsstätte zu machen. Im Oktober soll der Thomas-Mann-Flügel von Frido Mann im Beisein von Igor Levit eingeweiht werden.

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