„Nicht ich erhebe Vorwürfe, sondern die Kinder“ – Spiegel-Journalistin über ihre Recherchen zu Ulrich Seidl

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„Was mit den Eltern der Kinder abgesprochen wurde, kann ich nicht sagen, was ich sagen kann, ist, dass die Eltern der acht Laiendarsteller uns gegenüber angeben, dass ihnen über das Thema Pädophilie explizit nichts gesagt wurde“, so die Journalistin Pascale Müller im Interview mit SWR2 Kultur Aktuell. Sie ist Teil des Recherche-Teams des Magazins „Der Spiegel“, das schwere Vorwürfe gegen die Dreharbeiten bei Ulrich Seidls neuem Film „Sparta“ erhebt. So sollen in Rumänien minderjährige Laiendarsteller ausgenutzt und schlecht behandelt worden sein sollen. In einem gerade veröffentlichten Statement hält Seidl entgegen, dass er die Familien sehr wohl über das Thema seines Films informiert habe: „Allerdings verwendet er nicht das Wort „Pädophilie“, sondern spricht von ambivalenten Verhältnissen der Hauptfigur gegenüber Kindern“, so Müller. Die Eltern der Kinder hätten ihr gegenüber angegeben, keine ausreichende Vorbereitung und Information bekommen zu haben. Auch über eine Duschszene sollen sie nicht informiert worden sein: „Was ich sagen kann, ist, dass Kinder uns gegenüber angegeben haben, dass sie bis auf die Unterhose entkleidet waren und ihnen dies unangenehm war. Das scheinen wohl Szenen gewesen sein, wo ihnen nicht erklärt worden sei, warum sie gedreht wurden.“ Am Freitag soll „Sparta“ beim Toronto International Film Festival Premiere haben.

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