Prozess zum Dresdner Kunstraub – Absolute Sicherheit der Museen ist Illusion

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Als Einbrecher im November 2019 mit brutaler Gewalt in das berühmte Grüne Gewölbe in Dresden eindrangen, da machten sie reiche Beute: 21 historische Schmuckstücke nahmen sie mit, mit insgesamt rund 4300 Diamanten und Brillanten – Versicherungssumme: mehr als 110 Millionen Euro. Während heute die Urteile gegen sechs Verdächtige erwartet werden, hat ihre Tat weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Museumslandschaft insgesamt. Wiebke Ahrndt, Präsidentin des Deutschen Museumsbundes, verweist im Gespräch mit SWR2 darauf, dass Museen grundsätzlich öffentlich Orte sind und absolute Sicherheit eine Illusion – auch schon vor dem Raub von Dresden. Dennoch: „So etwas wie das Grüne Gewölbe – ich kann mich nicht entsinnen, dass vorher etwas in dieser Größenordnung passiert wäre.“ Grundsätzlich aber sei die kriminelle Energie immer da, und sie wachse mit den Sicherheitsvorkehrungen der Museen. Insofern müssten diese immer prüfen, was in ihrer Sammlung für Diebe potenziell interessant sein könnte – und wie sich diese Stücke besonders schützen lassen. Museen sollen keine Hochsicherheitsgebäude sein Andererseits betont Ahrndt: „Wir wollen kein Fort Knox sein, wo alles im Tresor liegt und von niemandem gesehen werden darf.“ Sonst, so die Präsidentin des Deutschen Museumsbundes, gäbe es die Museen nicht mehr. Inzwischen zwingen auch die Aktionen radikaler Klimaschützer die Häuser zu weiteren Restriktionen: Wenn zu befürchten sei, dass Besucher Ausstellungsstücke mit Nahrungsmitteln bewerfen oder sich an Kunstwerken festkleben, so Ahrndt gegenüber SWR2, dann seinen strengere Sicherheits- und Taschenkontrollen, bisweilen auch ein Verbot von Handtaschen und Rucksäcken, unumgänglich.

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