Spielen in Corona-Zeiten – „Komplexe Gesellschaften haben komplexe Spiele“

SWR2 Kultur Aktuell - Podcast tekijän mukaan SWR

„Spiele adressieren ganz unterschiedliche Konflikte, die wir Menschen in uns tragen“, sagt der Spieleforscher Jens Junge, Professor am Institut für Ludologie in Berlin. Wie entspanne ich mich, wie lenke ich mich ab, wie kann ich selbst Dinge in den Griff bekommen? Diese Fragen seien natürlich in der Corona-Krise besonders drängend. Solche Themen werden im Spiel oft mitverhandelt und deshalb vermittle das Spielen uns oft den Optimismus, dass wir Konflikte und Probleme lösen können. Gleichzeitig seien Spiele aber natürlich auch eine Fluchtmöglichkeit, um den Sorgen eines harten Alltags zu entfliehen. In Krisenzeiten hätten die Menschen schon immer Spiele gespielt, mit denen man Gesellschaft anders denken konnte, so Jens Junge. Ein Beispiel sei das Skat-Spiel, das im 19. Jahrhundert die Krise des Feudalismus gespiegelt hätte. Spiele könnten generell einen neuen Blick auf die Gegenwart vermitteln. Spiele eröffnen uns neue Blickwinkel und Perspektiven und machen uns offen für neue Problemlösungen, meint Spieleforscher Junge.

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