Städel Museum Frankfurt zeigt Fotografien von Andreas Mühe – Wenn nur die Inszenierung wahr ist
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Den Ausstellungstitel „Stories of Conflict“, den das Frankfurter Städel für seine Fotos gewählt hat, findet Andreas Mühe passend, weil er sein Werk bündelt. Im Gespräch mit SWR2 erklärt Mühe zu seinen Themen: „Es geht oft um eine Doppelbödigkeit – dass ich den Betrachter auffordere zweimal hinzuschauen.“ Fotografie sei oft ein krampfhafter Versuch, Dinge oder Zeit festzuhalten. „Bei mir kommt am Ende immer dabei heraus, dass die Inszenierung das Wahrheitsversprechen ist“, kontert Mühe derlei Bemühungen. Die Vorbereitungen zu seinen Foto-Serien bräuchten oft sehr lange: „Das kann über Monate, Wochen, Jahren gehen“, erzählt Mühe im Gespräch. Er umkreise seine Themen, lese über sie, mache sich Notizen – auch auf einer großen Tafel in seinem Atelier. Die Umsetzung gehe dann unterschiedlich schnell vonstatten, mitunter gleiche sie einem „Roadmovie“, das in 14 Tagen abgedreht werde. Für seine Fotografien benutze er eine Großbildkamera, mit der er mittlerweile relativ schnell arbeiten könne, berichtet Mühe über den praktischen Teil seines Vorgehens: „Die Bilder entstehen in meinem Kopf und ich setze sie mit der Kamera um.“ Als „großes Geschenk meines Berufes“ betrachtet der vielfach ausgezeichnete Fotograf die Arbeit mit seinem Team, vor allem das Erlebnis rauszugehen und in einer Landschaft zu arbeiten. Andreas Mühe wurde 1979 in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geboren. Er machte eine klassische Ausbildung als Fotolaborant und arbeitet seit 2001 als freier Fotograf. Für seine Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet und zeigte seine Werke in Ausstellungen in den Hamburger Deichtorhallen sowie im Hamburger Bahnhof in Berlin. Die Schau „Stories of Conflict“ im Städel Museum Frankfurt läuft bis zum 19.Juni.