Tagesschau-Moderator Constantin Schreiber: Lasst uns offen reden!

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„Lasst uns offen reden!" – das fordert der Journalist und Tagesschau–Moderator Constantin Schreiber im Titel seines neuen Buchs, das heute erscheint. Er plädiert darin für eine offene Streitkultur, da sich nur so unsere Demokratie retten lässt, die er momentan für gefährdet hält. Für die Gefahren, die seiner Meinung nach die Demokratie bedrohen, nennt er viele Beispiele, auch aus eigenem Erleben. Sein Ziel ist nicht, dass alles mit einem friedlichen Konsens enden muss, sondern dass wir lernen, konstruktiv und ohne Aggression miteinander zu streiten. Wie sieht das offene Gespräch eigentlich aus? Viele Menschen sind der Meinung, offen miteinander zu reden, bedeute: Ich sage, was ich denke, und du stellst das gefälligst nicht in Frage. Das ist die Zustandsbeschreibung, wie Constantin Schreiber sie gegenwärtig in unserer Gesellschaft erlebt. „Ich nenne sie in dem Buch ‚die Delegitimierung des Gegenübers‘, also dass sehr schnell gesagt wird, die Gegenmeinung ist gar nicht zulässig.“ Das führe dazu, dass man im Grunde vermeide, sich inhaltlich mit etwas auseinanderzusetzen. Der Umgang mit extremen und nicht–extremistischen Meinungen Über Themen wie den Ukraine–Krieg, Genderdebatten oder Klimawandel könne man zwar offen diskutieren, doch viele Menschen hätten das Gefühl, das werde immer schwieriger, sagt Schreiber. Bei extremistischen Ansichten sei es fast einfacher, weil man da sagen könne, das bewegt sich außerhalb dessen, was wir als Gemeinschaft diskutieren wollen, „aber auch in der Mitte bröckelt es gewaltig“. Schreiber wurde schon oft selbst attackiert Obwohl Schreiber seine Bücher bewusst ausgewogen gestalten wollte, habe er vielfach heftige Kritik bekommen, bis hin zu körperlichen Angriffen. „Wenn in Moscheen integrationsfeindliche Predigten gehalten werden, dann ist das etwas, das muss eine Demokratie auch ausdiskutieren können“, fordert Schreiber. Dennoch räumt er ein, dass die Anfeindungen nach der Veröffentlichung seines Buchs über den Islam so massiv geworden seien, dass er über das Thema Islam momentan nicht mehr öffentlich spreche. Er wünsche sich aber, dass das in Zukunft wieder möglich werde.

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