Ungarn, Orbán und die Operrette: Ungarn vor der Parlamentswahl
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In Ungarn wird am Sonntag gewählt. Erstmals seit zwölf Jahren steht Ungarns Premier Viktor Orbán vor einem möglichen Machtverlust, ergeben jüngste Umfragen. Seine Partei Fidesz gilt als rechtspopulistisch, Schlagzeilen um Korruptionsvorwürfe gegen Orban sind in der jüngeren Vergangenheit keine Seltenheit gewesen. Hinzu kommt seine Nähe zu Putin, die ihm weitere Minuspunkte eingetragen haben dürfte. Unser Gesprächspartner Lacy Kornitzer wirft Orban nicht nur die Abschaffung der Demokratie, sondern auch gleich der Modernen vor. ,,Orban bekämpft die Europäische Union, sie ist die Feindin Landes, obwohl Ungarn formal ein Teil von ihr ist", sagt der Übersetzer und Autor bei SWR2. In seinem Buch ,,Destruktivität. Eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Ungarns", das kürzlich bei Suhrkamp erschienen ist, beschreibt Kornitzer Orbán auch als rechten Revanchisten, der völkischen Großmachtfantasien anhänge. ,,Wie in einer Operette zeigt sich Orbán trotzdem von seiner besten Seite, die er nicht hat", meint Kornitzer.