Von wegen geschichtsvergessen – Jugendliche haben laut Studie hohes Interesse an Themen aus NS-Zeit
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Wie ticken eigentlich die Jugendlichen im Südwesten? Welche politischen Einstellungen haben sie? Die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) hat nun Ergebnisse einer Studie veröffentlicht. Ein Fazit: viele Jugendliche haben ein großes Interesse an der NS-Zeit: „Gerade die Themen wie die Rolle Adolf Hitlers, die Rolle der 'unbeteiligten Deutschen' und die Opfergruppen des Regimes und ihre Verfolger“, sagt Dr. Andrea Despot, die Vorsitzende der Stiftung EVZ im Gespräch mit SWR2. Und nicht nur das: die Studie habe herausgefunden, dass junge Menschen sensibler gegenüber Diskriminierung sind, als der Rest der Gesellschaft: „Sie haben Antennen für Diskriminierung und Ausgrenzung heute, und man kann das aus ihrer Gegenwartspositionen heraus verstehen, denn sie sind zu 60 Prozent darüber besorgt, dass wir in unserer Gesellschaft heute Diskriminierung haben", sagt Despot. Die größte Herausforderung sei es heute, wie man jungen Menschen das Wissen vermitteln kann, dass sie wehrhaft und urteilsfähig sind und Faktenwissen von Pseudo-Wissen unterscheiden können. Da helfe nicht nur guter Geschichtsunterricht in der Schule, sagt Andrea Despot: „Wir denken, wir können junge Menschen durch interaktive Formate dazu bringen. Wir können an historische Orte, die sind unverrückbar. Da haben wir Förderprogramme, die da ansetzen und das den jungen Menschen nahebringen. Wir haben auch gelernt: es braucht Gegenwartsbezüge. Also wo können Sie andocken in ihrer Lebenswirklichkeit mit diesen Themen? Und natürlich braucht es auch den Sprung vom, vom Bilden ins Handeln, also ins Engagement. Und auch da setzt die Stiftung an mit ihren Angeboten.“