Zeitzeug*innen gesucht: Das Museum Friedland will Fluchtgeschichten erzählen

SWR2 Kultur Aktuell - Podcast tekijän mukaan SWR

,,Wir haben uns dafür entschieden in der Ausstellung in unserem Neubau die Biografien von Individuen in den Vordergrund zu stellen, um den menschlichen Faktor zu betonen," sagt Anna Haut, wissenschaftliche Leiterin des Museums Friedland, in SWR2 Kultur Aktuell. Kriege und Krisen seien für uns hier ja weit weg, aber die Erfahrungen, die Menschen in solchen Situationen machen würden, seien allgemeinmenschlicher Natur. Jeder von uns habe schon mal Verlust, Heimweh, Hoffnungslosigkeit oder Unsicherheit in einer unbekannten Umgebung empfunden. Das könne Brücken schlagen zwischen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung. Und mache deutlich ,,auch wenn die Menschen im Grenzdurchgangslager aus ganz anderen Kontexten kommen, quasi vom anderen Ende der Welt, sie sind uns doch ganz ähnlich und wir können eine Verbindung zu ihnen herstellen," so Haut Vor Jahrzehnten waren es noch Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aus der Sowjetunion, heute sind es z.B. viele Flüchtlinge aus Syrien - das Grenzdurchgangslager Friedland spiegelt, dass unsere Gesellschaft durch Migration aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt diverser geworden ist. Das dazugehörige Museum sucht jetzt Zeitzeugen, die seit 2011 über das Grenzdurchgangslager Friedland nach Deutschland gekommen sind und ihre Lebensgeschichten erzählen möchten.

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