Zwei-Klassen-Gesellschaft im Theater wegen Corona? 2G-Regel muss nicht schaden

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Könnten durch strikte 2G-Regeln an den Theatern Besucherinnen und Besucher ausgeschlossen werden? Droht dadurch eine „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ an den Bühnen? Diese Warnung des Deutschen Bühnenvereins finde er problematisch, so der Theatermacher Tim Tonndorf in SWR2. Denn im Betrieb der deutschen Theater gebe es viele andere Ausschlussmechanismen, die kaum wahrgenommen würden. Vor allem seien bei Publikum und Ausführenden weiße, nicht behinderte, bürgerliche Menschen weitgehend unter sich. Dies sei eher ein Grund, den Theaterbetrieb als „hochschwellig“ zu empfinden, sagt Tonndorf. Unter den Produzierenden seien dagegen die meisten für klare und verbindliche Hygiene-Regelungen. Renommierte Schauspieler wie Volker Bruch, Wotan Wilke Möhring oder Til Schweiger würden zwar ungleich stärker wahrgenommen, repräsentierten jedoch nicht die Mehrheit. In den Theaterbetrieben seien viele für größere Vorsicht, auch weil sich Ensemble-Mitglieder arbeitsrechtlich zu ihrem Impfstatus nicht zu äußern bräuchten. Die Häuser versuchten unter diesen schwierigen Bedingungen Inszenierungen weiterhin möglich zu machen. Letztlich, so Tonndorf, sei es die Politik, die verbindliche Regelungen für öffentliche Einrichtungen wie die Bühnen treffen müsse. Es sei nicht gut, dass Entscheidungen an die Häuser ausgelagert und die Konflikte damit in die Institutionen verlegt würden.

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